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Bogen spannen mit Spannschnur

Nachfolgend zeige ich Dir wie es geht.

Die grosse Schlaufe bringst Du oben am Bogen an, die kleine Schlaufe gehört nach unten. Leider sind die Schlaufengrössen nicht immer eindeutig. Ich klebe mir mit Schrumpfschlauch jeweils an die oberen Sehnenenden Markierungen an, das hilft mir beim schnellen Erkennen von Oben und Unten. Du kannst Dir natürlich auch die Position des Nockpunktes auf der Sehne merken, aber in der Eile geht es mit den Markierungen schneller.

Das obere Ende der Sehne hat eine grössere Schlaufe und hier eine zusätzliche Markierung. Du siehst zwei oberen Enden.

Der Nockpunkt ist auf der Sehne so angebracht, dass der kürzere Teil des verstärkten Sehnenteils in der Mitte nach oben zeigt und der längere Teil nach unten. Ich bringe mir hier mit Schrumpfschlauch persönliche Markierungen oben an. Diese dienen mir nur dazu, die Sehnen auseinanderzuhalten.

Spannschnur

Zum Spannen nimmst Du eine Spannschnur.

Die kleine Schlaufe der Sehne wird über den unteren Wurfarm gelegt.

Die Gummikappe der Spannschnur kommt über die eingehängte untere kleine Schlaufe der Spannschnur. Für Rechtshänder, die den Bogen mit links halten, also nach links.


 

Aus der Sicht des "Bogen-Spanners"

Der Gummipfropfen kommt vom Bogen-Spanner aus nach links über die bereits eingefädelte untere Schlaufe der Sehne.

 

Die Spannschnurschlinge wird über den oberen (vom Bogenspanner aus rechts) Wurfarm gezogen, die Sehne durch die Schlinge der Spannschnur. Abgebildet ist der Zustand nach dem Spannen. Beim Aufspannen ist die Sehnenschlinge natürlich noch nicht über den Wurfarm gezogen und liegt ausserhalb. Durch die Schlinge der Spannschnur muss die Sehnenschlaufe aber laufen.

 

Die grosse Schlaufe der Spannschnur wird über den oberen Wurfarm gelegt, der obere Wurfarm fährt also durch die Schlaufe. Die Sehne selbst wird nun ebenfalls durch die Schlaufe der Spannschnur geführt. Als Rechtshänder hast Du nun die Sehne in der rechten Hand und trittst gleichzeitig mit beiden Beinen auf die Spannschnur und ziehst mit der linken Hand, in der Du ja den Bogen hältst, alles nach oben und fädelst die Sehnenschlaufe ein. Fertig.

 



 

So wurde die Spannschnuir über den oberen Wurfarm eingefädelt.

Wenn Du alles richtig gemacht hast, wird sich der Nockpunkt 6/16'' (bei meinem Bogen) über der Mitte befinden. Manchmal muss man die Sehne noch ein wenig ein- oder ausdrehen, damit die Standhöhe und der Nockpunkt stimmen. Wie Nockpunkt und Standhöhe eingestellt werden, wird Dir hier erklärt.

 

Sehnen

Es gibt verschiedenste Sehnen. Nicht immer ist es eindeutig, welche Schlaufe die grössere ist, die oben angebracht werden sollte. Aber kein Problem. Spätestens, wenn Du den Bogen zusammenhast, könnte es sein, dass der Nockpunkt falsch liegt. Dann hast Du die Sehnen-Enden verwechselt.

Fastflight ist der Markenname der Firma Brownell. "Fastflight-tauglich" wurde zu einem Begriff. Fastflight = Spectra-Garn. Die meisten Bögen sind heute fastflight-tauglich. Ältere, traditionelle und billige Bögen oft nicht. Sie können durch eine Fastflight-Sehne kaputt gehen.

BCY-X Sehnengarn ist eine Kombination aus 425X und 8190-Garn. Neuer als Fastflight. Selbstverständlich auch fastflight-tauglich. Es ist eine Kombination aus 80% Dyneema (sehr schnell und hohe Abriebfestigkeit) und 20% Vectran (für Formstabilität). Vectran sorgt dafür, dass das Garn nicht auskriecht (creep). Geeignet für Compound und Recurve.

Dacron-Sehnen sind altbewährt. Verzeihen Fehler beim Schuss eher, sind aber langsamer. Und dehnen sich bei häufigem Gebrauch aus. Dafür auch sehr günstig zum Sehnenbau.

In der Zwischenzeit gibt es neben den traditionellen Fastflight- und den BCY-X-Sehnen noch ganz andere Material-Kombinationen. Am Besten einfach ausprobieren.

 

Bogen spannen mit Hilfskonstruktion

So wird die Hilfskonstruktion schnell und günstig selbst gemacht.

Die Geschichte mit der Spannschnur war mir auf Dauer zu anstrengend. Ich habe mir deshalb im Keller aus 2 Tischfüssen, die es billig im Baumarkt gibt, etwas Filz und Klebeband eine eigene Spannvorrichtung gebaut. Der Abstand zwischen den beiden Füssen beträgt ca. 72 cm. Die Spannvorrichtung wurde für meinen 70-Zoll-Bogen von Win&Win ausgemessen, funktioniert aber auch mit meinen anderen Bogen. Ich habe den oberen Tischfuss etwas versetzt angebracht, damit das Einfädeln der Sehne noch leichter wird. Der obere Tischfuss fädelt genau in der Griffmulde ein.

 

 

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